Ratgeber: In 3 Schritten Terrassenfliesen verlegen

9. Mai 2023

Um eine Terrasse nachhaltig mit Fliesen / Terrassenplatten auszustatten, wird primär eine stabile, tragfähige Basis benötigt. Damit die geflieste Terrasse Temperaturschwankungen problemlos übersteht, muss der Untergrund auch eine gewisse Flexibilität aufweisen. Denn heiße Sommer und frostige Winter begünstigen sonst das Reißen des Materials.

Verlegearten für keramische Fliesen

Keramikfliesen, die für den Außenbereich geeignet sind, erweisen sich als sehr robust und somit auch als langlebig. Keramikfliesen für draußen bietet der Handel in vielen Formen, Mustern und Farben an.

Für die Verlegung lassen sich verschiedene Varianten nutzen:

  • Verklebung der Terrassenfliesen
  • gebundene Verlegung
  • ungebundene Verlegung
  • Verlegung auf sogenannten Stelzlagern.

Keramische Fliesen für den Außenbereich, die über zwei Zentimeter Stärke verfügen, lassen sich auf fünfzehn Zentimeter starken Beton verkleben. Bei dem Kleber muss es sich jedoch um Kunststoff-modifizierte Produkte handeln, der zur Verarbeitung im Außenbereich prädestiniert ist. Zur Verfugung wird flexibler Fugenmörtel eingesetzt.

Die gebundene Verlegeart erfordert einen verdichteten Unterbau. Dadurch kann die Verlegung von Terrassenfliesen erheblich stabiler, allerdings auch kostenintensiver werden.

Im Rahmen der ungebundenen Variante werden Fliesen innerhalb eines Sandbettes platziert. Hierfür wird kein Unterbau benötigt, weshalb die Verlegung als kostengünstigste gilt. Erdreich muss zudem nur geringfügig abgetragen werden.

Sollen Terrassenfliesen auf Stelzlagern verlegt werden, ist ebenfalls kein verdichteter Unterbau nötig. Die keramischen Fliesen liegen bei dieser Verlegeart auf runden Stelzen, welche in ihrer Höhe unterschiedlich ausfallen können. Daher sind sie dem vorhandenen Untergrund anzupassen. Sie sind also auch für eine unebene Basis geeignet. Bei der Planung muss bedacht werden, dass ein Stelzlager seitlich zwei keramische Fliesen aufnimmt.

Verschiedene Untergründe für Terrassenplatten

Terrassenfliesen werden klassisch oft auf einem Splittbett verlegt. Für diesen Untergrund wird im Vorfeld der Untergrund ausgehoben. Anschließend werden unterschiedliche Schichten Schüttgut eingefüllt und verdichtet. Anschließend lassen sich die Terrassenplatten auflegen. Die Fugen werden abschließend mithilfe von Pflasterfugenmaterial geschlossen.

Allerdings bietet sich auch Beton als Basis für Terrassenfliesen an. Handelt es sich um eine ältere Betonschicht, sollte diese im Vorfeld auf eventuelle Risse überprüft werden. Bei einer Betonbasis ist zudem leichtes Gefälle notwendig, um das Abfließen von Wasser/Niederschlag zu erleichtern. Falls nicht, besteht das Risiko für Haarrisse, welche Instabilität im Untergrund hervorrufen. Durch das Aufbringen von Estrich lässt im Idealfall ein Gefälle von zwei bis drei Prozent erzeugen.

Wie lassen sich Fliesen auf Beton verlegen?

Im ersten Schritt muss die Fläche der Terrasse exakt ausgemessen werden. Daraus ergibt sich die Anzahl der benötigten Terrassenfliesen. Bevor der Fliesenkleber zur Fixierung der Fliesen aufgetragen wird, werden sogenannte Entkopplungs- und Abdichtungsbahnen verlegt und mithilfe von Flex-Kleber fixiert.

Hinweis: Manchmal kann der Ablauf von dieser Reihenfolge abweichen. Daher sind stets die Empfehlungen zu beachten, die auf den Produktblättern angegeben sind.

Auf einen sicheren Wasserablauf achten

Damit das empfohlene Gefälle von etwa zwei bis drei Prozent erreicht wird, sollte die Fliesenfläche pro einem Meter circa zwei bis drei Zentimeter abfallen.

Sollen angrenzende Außenflächen ebenfalls von Wasser verschont bleiben, sind zusätzliche Abläufe zu installieren. Gleiches gilt dann, falls die geflieste Terrasse direkt an der Hausfassade liegt. Hier ist eine weitere Entwässerungsrinne notwendig.

Terrassenfliesen in 3 Schritten verlegen

  1. Besteht der Untergrund aus Beton, welcher keine Risse aufweist, wird dort vorerst Flexkleber aufgebracht. Danach erfolgt die bündige Verlegung von Entkopplungs- und Abdichtungsbahnen. Daraus ergibt sich ein ebener Untergrund, der exaktes Verlegen der Fliesen ermöglicht.
    Die Installation von Entkopplungsbahnen ist notwendig, da auf diese Weise einerseits Rissen im Untergrund und innerhalb der Fliesenfläche vorgebeugt wird. Andererseits lässt sich so das Ausdehnungsverhalten der genutzten Materialien ausgleichen.
  2. Ist die Terrassenfläche vorbereitet, wird vorerst eine Reihe Terrassenplatten trocken (ohne Fliesenkleber) ausgelegt. Dadurch lässt sich der zukünftige Verlauf der Fugen überprüfen. Zudem helfen Richtscheid/Richtholz, Schnüre und Wasserwaage sowie ein Bauwinkel dabei, um die Fliesen exakt gerade auszurichten.
    Anschließend wird der Fliesenkleber mittels langsam rotierenden Rührwerk angerührt. Das Behältnis sollte sauber sein. Zum Anrühren kann auch der Wendelrührer einer Bohrmaschine verwendet werden. Das Zuschneiden der Fliesen ist ebenfalls im Vorfeld der Verlegung durchzuführen.

    Tipp: Es sollte immer nur die Menge Fliesenkleber angerührt werden, die verarbeitet werden kann, ehe die Masse austrocknet!
    Für das Auftragen des Fliesenklebers hat sich eine gezahnte Kelle bewährt. Die Terrassenfliesen werden Stück für Stück auf die Klebefläche gelegt und leicht angedrückt. Die Fugenbreite sollte bei der Verlegung von Terrassenfliesen zwischen etwa drei Millimeter und fünf Millimeter betragen. Um diesen Abstand regelmäßig einzuhalten, bietet der Handel sogenannte Fugenkreuze. Diese werden an jeder Ecke der einzelnen Fliese platziert. Der Fliesenkleber sollte mindestens 48 Stunden aushärten, ehe die Verfugung erfolgt.

    Hinweis: Da das Material von Terrassenfliesen variieren kann, sind individuelle Hinweise zur Verlegung und dem Verfugen zu beachten. Diese befinden sich in den einzelnen Produktbeschreibungen.

  3. Vor dem Verfugen von Terrassenfliesen ist es notwendig, diese gründlich zu reinigen. Danach wird die Fugenmasse gleichmäßig zwischen den Fliesen verteilt. Für einen ebenen Abschluss wird die Masse mittels Gummibrett diagonal über den Fugen verteilt. Die Fliesen werden danach mithilfe eines Fliesen-Waschbrettes beziehungsweise mittels feuchtem Schwamm gesäubert. Erst nach circa 48 Stunden Aushärtung lässt sich die geflieste Terrasse begehen.

Material und Utensilien zum Verlegen von Terrassenfliesen

Das Projekt, Fliesen auf einer Terrasse zu verlegen, bedarf einiger Dinge, die die Arbeit erleichtern.

Dazu gehört zum Beispiel:

  • Terrassenfliesen
  • Fliesenschneider
  • Fliesenkleber für den Außenbereich geeignet
  • Fliesenwaschbrett /Schwamm
  • Schnüre und Schnureisen/Schnurnagel mit Vierkantspitze
  • Richtscheid/Richtholz
  • Wasserwaage
  • Zollstock zum präzisen Ausmessen der Terrassenfläche
  • Bleistift
  • Bauwinkel
  • Wendelrührer
  • Fugenmasse und Fugenkreuze
  • gezahnte Kelle und Glättkelle
  • Gummibrett
  • sauberer Mörtelkübel
  • Sackkarre / Schubkarre
  • Abdeckplane.

Klickfliesen als Alternative zu keramischen Fliesen

Eine andere attraktive Art, um eine Terrasse mit Fliesen auszustatten, ist die Verwendung von Klickfliesen. Damit lässt sich ein vorhandener Unterbau simpel, schnell und günstig neu gestalten. Klickfliesen bietet der Markt zudem in verschiedenen Optiken und Materialien wie unter anderem Naturstein, Wood Plastic Composite (WPC) und Holz. Die Zeit für die Verarbeitung sowie die Investition fällt vergleichsweise niedriger aus. Die Materialien von Klickfliesen sind dazu äußerst beständig gegen Witterung und einer hohen Frequentierung.

Hinweis: Die nachfolgende Anleitung ist für die Verlegung auf einem fertigen Untergrund geeignet. Im Vorfeld sollten somit sämtliche Vorbereitungen abgeschlossen sein.

Die Verlegung von Klickfliesen auf einer Terrasse in 3 Schritten

  1. Vor der eigentlichen Verlegung muss die vorhandene Oberfläche der Terrasse wie beispielsweise ein Pflasterbelag oder Plattenbelag sorgfältig gesäubert werden. Dabei wird wucherndes Wildkraut wie auch jegliche andere Verunreinigung beseitigt. Je nachdem, welcher Untergrund vorhanden ist und welcher Verschmutzungsgrad besteht, eignet sich hierfür ein Hochdruckreiniger. Dadurch ist die Reinigung gleichermaßen einfach, Kraft-schonend und effektiv durchzuführen.

    Hinweis: Da sich Klickfliesen generell als höchst witterungsbeständig erweisen, sind Hochdruckreiniger auch für spätere, regelmäßige Reinigungen sinnvoll. Denn hiermit lassen sich bei Klickfliesen sämtliche Zwischenräume problemlos erreichen.

  2. Wird für die Säuberung des bestehenden Untergrundes Wasser verwendet oder hat es in der Zwischenzeit geregnet, muss das Areal zunächst vollständig abtrocknen. Danach kann das Vlies als Basis für Klickfliesen auf dem Boden ausgelegt werden. Hierbei ist es essenziell, dass sich die Bahnen stets um mindestens zehn Zentimeter überlappen. Für exaktes Zuschneiden am Vlies ist ein geschärftes Messer beziehungsweise ein Cutter unverzichtbar.
  3. Der Terrassenuntergrund, der die Klickfliesen aufnehmen soll, ist nun optimal vorbereitet. Das Material wird anschließend, gemäß der beiliegenden Anleitung, auf dem vorbereiteten Boden nacheinander zusammengesteckt. Meistens erfolgt das Zusammenstecken abwechselnd im 90 Grad Winkel. Ist eine Klickfliese am Rand der Terrasse zu lang, kann diese mittels Stichsäge entsprechend gekürzt werden.

    Hinweis: Um scharfe wie auch unästhetische Kanten an zugeschnittenen Klickfliesen zu glätten, ist Schleifpapier ideal.

Material und Gegenstände für ein Klickfliesen-Projekt

Für die Verlegung von Klickfliesen werden einige Utensilien benötigt.

Dazu gehört beispielsweise:

  • Handschuhe
  • Klickfliesen nach Wunsch
  • Vlies
  • Cutter / scharfes Messer
  • Stichsäge
  • Zollstock
  • Schleifpapier mit unterschiedlichen Körnungen
  • Hochdruckreiniger
  • Besen.