Vor- und Nachteile eines Doppelhauses

28. Januar 2025

Baugrund wird hierzulande immer teurer, in einigen Gebieten übersteigt er schon die Baukosten für das Haus. Besonders große Metropolen wie München und Frankfurt sind bei den Grundstückspreisen führend und inzwischen enorm teuer. Doch auch in vielen ländlichen Regionen wird das Bauland immer teurer – weil es ganz einfach immer knapper wird. 

Viele Bauherren sind daher dazu übergegangen, zwei direkt aneinander gebaute Häuser auf ein Grundstück zu stellen (das sogenannte Doppelhaus) bzw. eine Hälfte davon zu erwerben, um sich doch noch ein eigenes Heim leisten zu können. Doch dies bringt natürlich nicht nur Vorteile mit sich. Wir klären auf.

Ein Doppelhaus bauen und damit am Bauland sparen

Eine vielversprechende Möglichkeit, um viel weniger vom teuren Bauland zu benötigen, ist es, sich einfach mit einem anderen Bauherrn zusammenzutun und sich gemeinsam ein Doppelhaus kaufen bzw. bauen zu lassen. Meist handelt es sich dabei um zwei direkt aneinander gebaute Häuser, die von der Ausstattung und der Aufteilung her ebenfalls gleich oder zumindest fast gleich sind.

Streng gesehen ist ein Doppelhaus also eigentlich ein Mehrfamilienhaus, welches allerdings voneinander getrennte Eingangsbereiche und Treppenhäuser aufweist. Ein Doppelhaus kann wie jedes andere Haus auf ganz verschiedene Arten gebaut werden, sowohl als Massivhaus als auch als Fertighaus. Auch bei der Wahl des Materials gibt es keine Einschränkungen. Viele Bauherren von Doppelhaushälften entscheiden sich heute gerne für den Baustoff Holz. Und auch die besonders energiesparenden Hausmodelle wie das Niedrigenergiehaus oder das Passivhaus können auch als Doppelhaushälfte gebaut bzw. erworben werden.

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Doppelhaushälften besitzen mehrheitlich ein relativ homogenes Erscheinungsbild. Die zwei Hälften eines Doppelhauses können streng symmetrisch aneinander gebaut oder gegeneinander versetzt sein. Bei einem symmetrischen Aufbau erscheint das Doppelhaus optisch wie ein Einfamilienhaus.

Vorteile des Doppelhauses

Die großen Vorteile bei der Doppelhaushälfte liegen zum größten Teil in den Kosten, die der Bauherr damit einsparen kann. Das beginnt bei der kleineren Grundstücksgröße, geht über die mit dem Nachbarn geteilten Erschließungskosten und endet bei den niedrigeren Energiekosten, die sich im Laufe der Jahre wirklich bezahlt machen – denn eine Doppelhaushälfte besitzt logischerweise eine Außenwand weniger als ein freistehendes Haus. Durch diesen Vorteil ist eine Doppelhaushälfte in der Unterhaltung deutlich kostengünstiger als ein vergleichbares Einfamilienhaus.

Reine Baukosten für das Gebäude werden durch ein Doppelhaus allerdings nur in recht geringem Umfang eingespart, da zwischen den beiden Hausteilen ein Brandabschluss erstellt werden muss. Hierbei handelt es sich um zwei Wände, zwischen denen eine gedämmte Trennfuge eingebaut ist.

Die Sache mit den Nachbarn

Die Vorteile finanzieller Natur sollten Bauherren nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine Doppelhaushälfte im Prinzip der Teil eines Mehrfamilienhauses ist. Daraus ergibt sich eine enge räumliche Nähe zum Nachbarn. Gesellige Menschen sehen darin nicht unbedingt einen Nachteil, absolute Einzelgänger und Individualisten sollten diese Entscheidung jedoch reiflich überdenken. Auf jeden Fall sollte man vorher gut darüber nachdenken, mit wem man gemeinsam bauen oder bei einem Immobilienmakler kaufen will. Die Chemie zwischen den Familien sollte einfach stimmen. Wer im Duett baut, spart bares Geld. Diesen Preisvorteil kann der Bauherr nutzen, um sich z. B. einige Sonderwünsche beim Innenausbau zu erfüllen.

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Übrigens: Auch eventuell gewünschte Verträge zwischen den beiden Bauherren müssen ganz exakt abgefasst werden. So kann beispielsweise festgelegt werden, dass der Nachbar im Falle eines Verkaufs eines Hausteils ein Vorkaufsrecht hat.

Wie gestaltet sich der Markt für Doppelhäuser?

Grundsätzlich sind Doppelhäuser auf dem Markt weniger präsent als Einfamilienhäuser. Trotzdem ist die Nachfrage nach dieser Art von Immobilien seit Jahren stabil, in einigen Regionen steigt sie sogar kontinuierlich. Die Gründe hatten wir schon genannt: Doppelhäuser bzw. Doppelhaushälften sind im Allgemeinen günstiger als Einfamilienhäuser, die kleineren Grundstücke benötigen weniger Pflege und viele Arbeiten kann man in Abstimmung mit dem Nachbarn erledigen lassen, was auch wieder Geld spart.

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