Jeder kennt das: Nach ein paar Jahren hat man die Optik im eigenen Zuhause einfach satt, es fehlt das Neue, Aufregende und Frische. Die gute Nachricht: Wer eine Veränderung in seinem Zuhause erreichen möchte, ohne gleich neue Möbel anschaffen zu müssen, der kann seine Wände einfach mit einem Anstrich in neuer Farbe versehen. Diese einfache und vergleichsweise günstige Arbeit kann einen Raum komplett verändern. Wir zeigen, wie es geht.
Die Wahl der Farbe
Aktuelle Farben und Muster lassen die Räume in frischem Glanz erstrahlen und können ganz erstaunliche Veränderungen erzielen. Manchmal reicht es dabei schon aus, nur eine einzige Wand zu verändern.
Die Idee, ein Zimmer in mehreren unterschiedlichen Farbtönen zu streichen, ist nicht neu. Inzwischen ist die Farbauswahl aber so groß, dass man erstaunliche und völlig neue Resultate erzielen kann. Bei gekonntem Farbeinsatz verwandeln sich ungemütliche und eher langweilige Räume in echte Wohlfühloasen. Natürlich darf man nicht vergessen, auch die Raumausstattung zu berücksichtigen. Am Ende muss ein Gesamtbild entstehen, bei dem alles zusammenpasst. Also: Möbel, Raumtextilien und Bodenbeläge bei der Planung unbedingt mit einbeziehen! Accessoires können leicht ausgewechselt werden, bei den Einrichtungsgegenständen geht das hingegen sehr ins Geld.
Weiß als Wandfarbe ist bei vielen verpönt. Es ist jedoch eine Farbe, die zu allem passt. Das Schöne daran ist, dass sich Weiß mit dem Licht verändert, es reflektiert die Strahlen des Tageslichts und beeinflusst damit andere Farben. Weiß macht außerdem Räume größer, signalisiert Leichtigkeit und Weite. Ein Raum mit weißen Wänden kann durch farbige Vorhänge, Wandbehänge, Kissen, Decken und Bilder farblich sehr schön dekoriert werden. Holz und Weiß passen ebenfalls sehr gut zusammen.
Muster als Sahnehäubchen
Wem einfarbige Designs oder die mittlerweile sehr hippe Wand in Betonoptik zu langweilig erschienen, der kann diese mit Mustern ganz nach persönlicher Wahl verschönern. Vor allem viele gleichmäßige Muster lassen sich ganz einfach mit der Schablonentechnik erzielen. In Bau- und Heimwerkermärkten finden sich Schablonen mit verschiedenen Motiven, man kann diese aber auch selbst aus Pappe basteln. Die Schablonen werden mit Malerkrepp auf der Wand befestigt, damit sie nicht verrutschen. Mit einer Rolle, einem Schwamm oder einem Pinsel wird die Farbe dann auf die Schablonen aufgetragen.
Tipp: Wer seine Wände einfarbig gestrichen hat, aber kein dauerhaftes Muster auf die neu angelegte Wand aufbringen möchte, kann mit einem Wandtattoo ebenfalls tolle Effekte erzielen.
So streicht man richtig
Nur wer es richtig macht, wird nach der Fertigstellung viel Freude an seinen frischen Räumen haben. Bevor man mit dem Streichen beginnen kann, gibt es noch allerhand zu tun. Oberflächliche Verschmutzungen können mit einem feuchten Tuch entfernt werden, auch Schimmel sollte man unbedingt beseitigen. Risse sind auszugleichen, dazu verwendet man Spachtelmasse. Vor dem Streichen muss dort Tiefengrund aufgetragen werden. Zum Vorbereiten zählt zudem das Abkleben. Wer große Flächen zu streichen hat, sollte auch den Boden abdecken.
Grundierung
Eine Grundierung macht oft Sinn, da einige Flecken wie Nikotin, Ruß, Fett, Salz oder Wasser immer wieder durchschlagen. Doch Achtung: Für einzelne Oberflächen gibt es verschiedene Vorstreichfarben, diese müssen unbedingt zusammenpassen. Deshalb immer die Verkaufsgebinde richtig lesen, sie enthalten alle wichtigen Produktinformationen wie Untergrundvorbehandlung, Anstrichaufbau, geeignete Verarbeitungswerkzeuge, Reinigung, Verdünnung und vieles mehr.
Das eigentliche Streichen
Walze oder Pinsel sollten vor dem Eintauchen in die Farbe angefeuchtet werden. Zuerst streicht man die Nahtstellen, also die Übergänge zwischen Wand und Decke, Zimmerecken, Fußleisten, Tür- und Fensterrahmen und Flächen um Schalter und Einbauten. Man beginnt mit dem Streichen an der Decke, rollt mit geraden, sich überlappenden Bahnen, damit der Anstrich gleichmäßig wird.
Um ein gleichmäßiges Farbbild zu erreichen, ist bei der Arbeit mit der Rolle die Streichrichtung wichtig. Man verteilt die Farbe erst vertikal auf dem Streichabschnitt und dann horizontal, aber ohne neue Farbe aufzunehmen. Es sollte nicht zu schnell gerollt werden, dann spritzt die Farbe oft weg. Klebeband sollte möglichst noch im feuchten Zustand der Wandfarbe wieder abgezogen werden.
