Wer ist besonders einbruchsgefährdet in Deutschland?

Tür wird mit Kuhfuß aufgebrochen
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In den 90er-Jahren verlief die Entwicklung des Delikts „Raub in Wohnungen“ weitgehend parallel mit der des gesamten Kriminalitätsaufkommens. Doch die Lage hat sich in den letzten Jahren zunehmend verschärft, die Zahlen zeugen von einer drastischen Steigerung der Einbruchsdelikte in Deutschland. Dabei ist ein besonderer Grund zur Sorge, dass sich die Täter zunehmend gewaltbereit zeigen. Zum Verlust entwendeter Wertgegenstände addiert sich also der Schaden, der beim Aufbrechen von Türen und Fenstern, sowie durch Vandalismus in den Wohnräumen entsteht.

Höchste Zeit, entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dazu muss man jedoch erst einmal wissen, wer zum besonders gefährdeten Personenkreis zählt. Damit wollen wir uns hier beschäftigen.

Einbruchsgefährdete Personen

Die Auswahl ist groß. Theoretisch bilden die insgesamt rund 34 Millionen Wohnungen in Deutschland ein nie auszuschöpfendes Potential an Möglichkeiten für die Täter. Doch die Realität zeigt einen deutlichen Trend, nach dem ganz bestimmte Haushalte zunehmend Ziel von Einbruchsdelikten werden.

Wer zu diesem Personenkreis gehört, der sollte sich also besonders über seine Situation bewusst werden und sich Gedanken zum wirksamen Selbstschutz machen. Gehört man nicht zu diesem Personenkreis, sollte man sich jedoch nicht in falscher Sicherheit wiegen, denn viele Täter gehen planlos vor und versuchen nicht erst, die Lebenssituation des nächsten Opfers zu ergründen.

Aber nicht nur die Lebensverhältnisse ergeben ein deutliches Opferprofil, auch die Wohnlage spielt eine erhebliche Rolle für die Auswahl des Einbruchsortes. Vom Mythos, dass nur die Villenviertel heimgesucht werden, kann man sich getrost verabschieden. Den Tätern kommt der über die Jahre vom Städtebau geförderte Bau reiner Wohngegenden, sogenannter „Schlafstädte“, entgegen. Die Wohnblocks bieten eine Anonymität, die sie in Ruhe für ihre Taten nutzen können. Mehrfamilien- und Apartmenthäuser werden hingegen besonders dann ausgewählt, wenn sie sich in relativer Nähe zur Innenstadt befinden und dadurch zahlreiche Fluchtmöglichkeiten bieten.

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Wer ist besonders gefährdet?

Single-Haushalte: Sie bilden die zweitgrößte Personengruppe nach den Verheirateten, mit steigender Tendenz. Single-Haushalte bieten ein geradezu optimales Umfeld für die Täter, da die Bewohner meist den ganzen Tag auf der Arbeit sind und so die Wohnräume oft stundenlang leer stehen.

Doppelverdiener: Haushalte, die durch ihr zweifaches Einkommen das Vorhandensein von Wertsachen in der Wohnung vermuten lassen und die ebenfalls tagsüber selten zu Hause sind, werden ebenfalls gerne für Einbrüche ausgewählt.

Senioren: Bei ihnen erwarten die Täter wenig Widerstand, zudem hoffen sie auf interessante Beute in Form von jahrelang Angespartem (z. B. Sparbücher, Bargeld etc.).

So gehen die Täter vor

Haben sich die Täter für ein Objekt entschieden, geht es um die Zutrittsmöglichkeit. Und auch hier zeigen sich deutliche Präferenzen: Die meisten Einbrecher verschaffen sich hei Mehrfamilienhäusern durch die Wohnungstür Zutritt, da diese oft am einfachsten zu überwinden ist. Bei freistehenden Häusern, Doppel- und Reihenhäusern kommen die Täter dagegen eher von hinten oder von unten – sie bevorzugen Terrassentüren und Kellerzugänge. Diesen kommt bei der Absicherung oft nicht die gleiche Aufmerksamkeit zu wie der Haus- bzw. Wohnungstür. Fenster sind dagegen nur zweite Wahl, erst wenn durch die Türen kein Eindringen möglich ist, werden Seiten-, Keller-, Balkon- oder Dachfenster ausgehebelt oder einfach eingeschlagen.

Der Tresor als Sicherheitsgarant

Zwar lässt sich die Sicherheit gegen Einbruch durch diverse äußere Maßnahmen wie Fenstergitter, Alarmanlagen etc. erhöhen, sie wird jedoch nie 100-prozentig ausfallen. Eine sehr gute Ergänzung ist daher der Tresor, auch unter Synonymen wie Panzerschrank, Safe, Geldschrank oder Sicherheitsschrank bekannt.

In diesem hat man die Möglichkeit, Geld, Wertgegenstände, wertvolle Sammlungen (Münzen, Briefmarken) und Schmuck vor Diebstahl und Feuer geschützt aufzubewahren. Häufig werden auch Zeugnisse, Urkunden, Sparbücher, Wertpapiere und Kontoauszüge in Tresoren Sicherheitsschränken. Zusätzlich gibt es zahlreiche Spezialformen von Tresoren, ein Beispiel hierfür ist der Waffenschrank.

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Tresore haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt, sodass man inzwischen neben Modellen in unterschiedlichen Größen und Formen auch verschiedene Sicherheitsstufen erhält. Die Sicherheitsstufe eines Tresors wird dabei von vielen Faktoren bestimmt. So spielen die Anzahl und Stärke der Wände, die Art der Isolierung und die Beschaffenheit der Spezialscharniere, Riegel und Schlösser sowie die Art des Zusammenwirkens dieser Bauteile eine Rolle.

Verfasst von Redaktionsleitung

Kai ist die Leitung der Redaktion von wohnhelden.net. Er korrigiert und lektoriert zusammen mit Claudia sämtliche angelieferten Texte, bevor sie veröffentlicht werden.

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