Viele Jahrzehnte lang galt die Dachgeschosswohnung als mehr als nur stiefmütterlich. Jedes Zimmer hatte mindestens eine Dachschräge, was einen Platzverlust bedeutete. Der niedrige Raum war schwer zu nutzen, kostete Miete und musste sauber gehalten werden.
Diese Bedenken haben sich in gewissem Maße bis heute gehalten, obwohl immer mehr Dachböden zu Dachgeschosswohnungen ausgebaut werden. Der Grund dafür ist nicht nur die vielerorts wachsende Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum. Viele Menschen, die ein Händchen für die Gestaltung des perfekten Wohnraums haben, sehen in der Dachgeschosswohnung eine äußerst interessante Möglichkeit. Gibt es etwas, das es nicht gibt? Diese Frage beantwortet sich hier fast von selbst. Eine Vielzahl von Herstellern von Möbeln, Accessoires und anderen Einrichtungselementen bietet für jeden Geschmack etwas an. In der Tat haben die Nutzer einer Dachgeschosswohnung die Möglichkeit, aus den Räumen das zu machen, was eine „normale“ Wohnung mit raumhohen Decken nicht kann. Es gibt Einbauschränke und nachgerüstete Dremel-Lösungen, aber auch Lowboards und anderes. Auf diese Themen wollen wir im Folgenden näher eingehen.
Die Dachgeschosswohnung erfordert ein Umdenken in der Wohnphilosophie
Fast jeder benötigt viel Platz für seinen „Hausrat“, der von Geschirr über technische Geräte bis hin zu einem guten Buch reichen kann. Dieser Hausrat wird in einer Wohnung, die überall raumhoch ist, klar strukturiert „deponiert“. Es gibt Abteilungen für Wohnen, Schlafen, Essen und so weiter. Wenn wir dieses Schema eins zu eins auf die Dachgeschosswohnung übertragen, haben wir schon den ersten Fehler gemacht, indem wir wertvollen Stauraum verschenkt haben. Hier gilt die Regel nicht nur Ablage, sondern auch „variabel durchdachte Ablage und das im Rahmen einer dennoch harmonischen und attraktiven Wohnraumgestaltung.“ Was bedeutet das genau?
Viele Haushaltsgegenstände werden nur selten genutzt, während andere deutlich häufiger gebraucht werden. Weil er weniger bequem zugänglich ist, sollte der niedrige Bereich einer Dachschräge immer ersterem dienen. Ob Einbauschränke oder Pfostenverkleidungen im Selbstbau – es macht keinen Unterschied, ob alte Unterlagen im Hauswirtschaftsraum oder das zweimal gekaufte Kaffeeservice im Schlafzimmer aufbewahrt werden. Wichtig ist nur, dass sie nicht im Blickfeld sind und nicht stören.
Einbauschränke sind nur das Fundament der Einrichtung
Viele Menschen, die in einer Dachgeschosswohnung leben, fragen sich, warum der Handel keine schrägen Einbaumöbel anbietet. Die Antwort ist eine Kombination aus zwei Elementen.
Jede Dachgeschosswohnung hat einen anderen Neigungswinkel. Er ist nie genormt und wird durch die Baumaße des Hauses bestimmt. Er kann bei einem breiten Haus bis zu 40 Grad betragen und bei einem schmalen Haus bis zu 70 Grad. Allein aus diesem Grund ist es unmöglich, Standardmöbel herzustellen und zu verkaufen, die in jede Dachgeschosswohnung gleich gut passen. Wenn außerdem die Neigung der Einbauschränke nicht genau der Dachneigung entspricht, leidet die Qualität der Aussicht.
Der zweite Punkt ist der ungenutzte Stauraum. In der Dachgeschosswohnung ist es in jedem Fall entscheidend, den vorhandenen Platz optimal zu nutzen. Standardmöbel haben zwar genormte Maße, aber sie bleiben fix. Daher wäre es rein zufällig, wenn sie jeden Zentimeter des Bodens ausnutzen würden.
Wo kann ich Einbauschränke finden?
Der Schreiner ist die traditionelle Anlaufstelle für den Kauf von Einbauschränken. Überall im Land gibt es Tischlereien, in manchen Gegenden auch Schreinereien genannt, die sich auf die Herstellung von Einbaumöbeln spezialisiert haben. Der Inhaber eines solchen Handwerksbetriebs kommt entweder selbst oder schickt einen seiner Gesellen. Das hat den Vorteil, dass beim ersten Treffen nicht nur ein genaues Aufmaß genommen wird. Bei dieser Gelegenheit findet auch eine Bemusterung sowie die Vorstellung von Möglichkeiten statt, die dem „Otto-Normal-Verbraucher“ unbekannt sind. Weil sein Produkt sein Markenzeichen für zukünftige Aufträge ist, ist jeder passionierte Schreiner bestrebt, seinen Kunden das bestmögliche Ergebnis zu liefern.
Doch was passiert, wenn die vorhandenen Möbel nicht mehr in die neue Dachgeschosswohnung passen? Auch in diesem Fall sollte man sich an den Schreiner wenden. Viele Umzugsunternehmen bieten jedoch inzwischen den Service an, die Möbel an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Manche haben eine eigene Schreinerei, andere arbeiten mit einem Schreiner zusammen.
Wo gehören Einbauschränke hin und wo nicht?
Die Möbelindustrie und damit auch der Einzelhandel stellen den Bewohnern von Dachgeschosswohnungen ein Komfortproblem in den Weg. Jedenfalls ist auch in Wohnräumen mit raumhohen Decken die klassische Schrankwand nicht mehr das Nonplusultra. Vielmehr werden flache Möbel wie Lowboards, TV-Lösungen und vieles mehr angeboten. Solche Möbel spielen in einer Wohnung mit Dachschräge eine viel größere Rolle.
Einbauschränke sind eine relativ geschlossene Einheit. Sie sind darauf ausgelegt, so viel Stauraum wie möglich zu bieten. Aber auch mit offenen Regalen wirken sie immer kompakt. Das kann in einem kleinen Raum mit Dachschräge schnell bedrückend wirken. Sie dienen nur dann als Funktionsmöbel, wenn der vorhandene Stauraum unbedingt benötigt wird.
Ganz anders kommen Einbaumöbel in einem Raum mit Dachschräge und viel Bodenfläche zur Geltung. Wenn die Einbauschränke einen Teil der Wände einnehmen, wirken sie nicht aufdringlich. Stattdessen werden sie Teil eines offenen und anpassungsfähigen Möbelarrangements mit viel Stauraum.
Dachböden bieten zusätzlichen Stauraum
Die Dachneigung in Dachgeschosswohnungen ist sehr unterschiedlich. Bei einigen verläuft sie in einem spitzen Winkel bis zum Boden. Allerdings sind die Zugänglichkeit und Nutzbarkeit in dem besonders niedrigen Bereich eingeschränkt.
Oft wurde in etwa 80 Zentimeter Höhe der Dachschräge zum Boden eine Trennwand eingezogen. Ein Drempel ist der Raum dahinter. Wenn er eine Tür hat, bietet der Drempel einen nicht zu vernachlässigenden Stauraum für viele Dinge, die nur sehr selten benötigt werden. Leider wurde sie in viel zu vielen Fällen geschlossen gebaut, was „toten Raum“ und damit ungenutzte Wohnungsfläche bedeutet.
Falls gewünscht, kann ein Pfosten nachträglich eingebaut werden. Die einfachsten Formen sind solche, die eine Leichtbauwand aus Gipskarton mit Ständerwerk oder Mauerwerk aus Porenbeton enthalten. Sie kann sich aber sehr gut in die übrige Einrichtung einfügen, wenn sie das gleiche Dekor wie die Einbauschränke hat. Auch hier ist der Tischler oder Schreiner der kompetente Ansprechpartner.
Die Dachschräge ohne Drempel und ihre einzigartigen Einsatzmöglichkeiten
Auf jeden Fall hat sich unsere Vorstellung von moderner Wohnkultur in den letzten Jahren stark gewandelt. Das verstaubte Bild der großvolumigen, oft erdrückend wirkenden Schrankwand im Wohnzimmer wurde bereits erwähnt. Heute wünschen wir uns mehr Offenheit und Großzügigkeit.
In den Räumen einer „normalen“ Wohnung, die überall raumhoch ist, finden wir uns in mehr oder weniger festen Grenzen wieder. Jede Wand verläuft von A nach B, und dort ist das Ende fixiert. Das gilt auch für Wohnungen mit schrägen Decken. Die Grenzen sind jedoch fließend, insbesondere in der Dachgeschosswohnung ohne Drempel. Sie verschwindet, poetisch gesprochen, im Nichts. Das hat durch die Gestaltung des Raumes und das daraus resultierende Wohngefühl einen einzigartigen Charme. Eine geschickt eingerichtete Dachgeschosswohnung wirkt dadurch offener und großzügiger.
Natürlich sind die besonders niedrigen Bereiche, in denen die Dachschräge auf den Boden trifft, nur teilweise zugänglich. Aber warum sollte man sie nicht nutzen, zum Beispiel für ein ebenerdiges Gästebett als zusätzliche Schlafmöglichkeit? Und für unsere jüngeren Kinder, die schon kleiner sind, ist dieses Dach ein unglaublicher Abenteuerspielplatz.
Regale vergrößern den Stauraum in der Dachgeschosswohnung
Hier schließt sich der Kreis in Sachen Raumgestaltung, nicht nur mit Lowboards und TV-Lösungen, sondern auch mit Einbauschränken. Es ist nicht notwendig, jede Wand bis zum letzten Zentimeter auszufüllen. Vielmehr gibt es unendlich viele Möglichkeiten, Regale oder Regalwände in die Gestaltung eines Raumes einzubeziehen. Regalmöbel, ob industriell gefertigt oder nach den Bauplänen einschlägiger Heimwerkerseiten selbst gebaut, sind ein wenig genutztes Mittel zur Vergrößerung des Stauraums in Dachgeschosswohnungen.
Allerdings gilt hier die Regel, dass sie symmetrisch zur Dachneigung sein müssen. Regalmöbel können rechteckig sein, wenn sie mittig an einer Wand angeordnet werden. Ihre Oberseite muss jedoch ab einem bestimmten, nicht genau definierbaren Abstand zur Dachschräge im gleichen Winkel wie diese stehen. Dieser Abstand wird durch die Größe des Raumes bestimmt, und nur durch eine vorherige Schätzung lässt sich feststellen, was harmonisch und was deplatziert wirkt.
Fazit
Jede Dachgeschosswohnung hat ihren ganz eigenen Charme, was die Einrichtung und Ausstattung betrifft. Die Vermutung, dass sie nicht so viel Stauraum bietet wie eine Wohnung mit raumhohen Decken, ist nur teilweise richtig. Vielmehr geht es darum, den vorhandenen Platz zu maximieren, ohne den Wohnwert zu beeinträchtigen.
Einbauschränke sind eine bewährte Methode, um diesen Stauraum zu schaffen. Sie müssen genau dem Winkel der Dachschräge entsprechen, und mit maßgefertigten Schränken lässt sich jeder Zentimeter der zur Verfügung stehenden Fläche ausnutzen.
Kann, nicht muss – Einbauschränke sind nur ein Ansatzpunkt, wenn auch ein wichtiger. Die Dachgeschosswohnung kann mit weiteren Einrichtungsgegenständen wie flachen Möbeln und Hängeregalen ergänzt werden. Das schafft auf fast unauffällige Weise zusätzlichen Stauraum.
Dachböden sind eine weitere mögliche Anwendung. Hier kann Stauraum geschaffen werden, der fast immer zur Aufbewahrung von Inventar genutzt wird, das nicht oder nur sehr selten benötigt wird.
Nicht zuletzt ist die Dachschräge, die bis zum Boden reicht, reizvoll. Trotz der eingeschränkten Zugänglichkeit dient auch dieser Bereich als Abstellfläche, die bei guter Gestaltung des Raumes effektiv genutzt werden kann.
Die engen Grenzen der raumhohen Wände werden in einer Dachgeschosswohnung verwischt. Dadurch entsteht Luft zum Atmen, was zu einer freieren Lebensweise führt.
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