Von Parkett zu Fliesen: So gelingt der Übergang

10. Dezember 2022

Seit einigen Jahren sind offene Wohnräume und -bereiche äußerst beliebt und keine Seltenheit mehr. Besonders schwierig ist die Gestaltung des Bodens in Maisonettewohnungen und klassisch geschnittenen Wohnbereichen, wo zum Beispiel das Ess-/Wohnzimmer fast nahtlos in die Küche übergeht. Hier stellt sich die Frage, wie man einen fließenden Übergang zwischen Fliesen und Parkett erreichen kann.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Bei der Gestaltung von Übergängen sind Materialkenntnisse erforderlich.
  • Eine Schiene macht es einfach, Übergänge zu gestalten.
  • Mit etwas mehr Aufwand lassen sich Übergänge auch ohne Schiene einbauen.

Der Trend im Wohnbereich ist Multifunktionalität

Raumlösungen, die eine Vielzahl von Anforderungen erfüllen können, sind sehr beliebt. Multifunktionalität, die in Wohn-, Ess- und Küchenbereichen einen großen Mehrwert für die Wohnqualität bringen kann, wird immer beliebter und bietet einige vielversprechende Vorteile:

  • Multifunktionale Raumlösungen ermöglichen erhebliche Platzeinsparungen.
  • Offene Bereiche zwischen Küche und Wohnzimmer fördern eine bessere Kommunikation.
  • In offenen Räumen kannst du spielen, kochen und essen – und das alles gleichzeitig.

Trotz dieser Vorteile gibt es ein paar Hindernisse zu überwinden. Vor allem der jeweils verfügbare Unterboden bringt dabei eine Vielzahl von Anforderungen mit sich. Im Wohn- und Essbereich ist zum Beispiel eine gemütliche Atmosphäre wichtig, während in der Küche Kratz- und Abriebfestigkeit an erster Stelle stehen.
Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, dass Fliesen und Parkett auf geschmackvolle und stilvolle Weise kombiniert werden. Ein solcher Übergang kann z.B. mit einem Anpassungsprofil mit oder ohne Dehnungsfuge gestaltet werden. Ein solches Profil kann unter anderem Höhenunterschiede von bis zu drei Zentimetern ausgleichen und das Erscheinungsbild eines Raums oder Fußbodens deutlich verbessern.

Führe den Übergang von Fliesen zu Parkett erfolgreich durch

Wie bereits erwähnt, ist es wichtig, die Eigenschaften und das Verhalten der verschiedenen Materialien, die verwendet werden sollen, zu kennen. Diese Tatsache ist sowohl in der Planungsphase als auch nach dem erfolgreichen Abschluss der Arbeiten von Bedeutung.
Parkett besteht hauptsächlich aus einem sehr harten Holz. Individuell gestaltete Muster können auf dem Boden ausgelegt werden, wenn das Material in (sehr) kleine Stücke geschnitten wird. Es ist wichtig, dass das Parkett immer auf einem tragfähigen Untergrund verlegt wird. Das Material kann geklebt werden oder schwimmend auf dem Boden verlegt werden.
Üblicherweise wird ein Estrich als tragfähiger Untergrund verwendet. Als erstes wird er mit einer Trittschalldämmung abgedeckt. Darauf folgt eine dampfdichte Folienschicht als zweite Schicht.
Fliesen müssen, anders als Parkett, auf den Estrich geklebt werden. Auch hier ist die Verwendung einer Tiefengrundierung erforderlich, damit die Fliesen besser haften und Staub besser gebunden wird. Anschließend können die Fliesen mit einem speziellen Fliesenkleber verlegt werden. Der letzte Schritt ist die Reinigung der Fugen zwischen den befestigten Fliesen.

Beide Bodenbeläge sind bei richtiger Verlegung äußerst pflegeleicht. Der Übergang von Fliesen zu Parkett stellt dagegen eine große Herausforderung dar, denn allein durch den Unterschied in der Materialstärke kann es zu Unregelmäßigkeiten kommen, die durch Wärme und/oder Dampf verursacht werden. Um die hier entstehenden Unterschiede auszugleichen, ist Estrich erforderlich.
Außerdem dunkelt das Holz von Parkett im Gegensatz zu Fliesen in der Regel viel stärker durch Feuchtigkeit nach. Ausdehnungen geschehen viel schneller, wenn der Boden eine Fußbodenheizung hat. Deshalb ist es wichtig, Fugen einzuplanen, deren Größe anhand der jeweiligen Parkettfläche berechnet werden kann, um die Ausdehnung zu kompensieren.
Die Fuge verhindert auch, dass sich das versenkte Parkett mit der Zeit nach oben wölbt. Das endgültige Aussehen des Übergangs hängt davon ab, ob zuerst das Parkett oder die Fliesen verlegt wurden. Daher gibt es zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten.

Gestalte einen Übergang ohne Schiene

Die Verwendung eines Übergangsprofils in Form einer stabilen Schiene ist eine schnelle und einfache Lösung für die Umsetzung. Sie werden in der Regel verwendet, wenn die angrenzenden Böden fast gleich hoch sind. Ein Übergang ohne eine solche Schiene ist dagegen optisch aufgeräumter und sauberer. Hierfür eignet sich ein Abschlussprofil aus Edelstahl, das die Fliesen- und Parkettflächen sauber voneinander trennt.
Das Parkett wird zunächst auf dem Boden verlegt, bevor ein Abschlussprofil angebracht wird. Das Profil wird dann in einem Abstand von etwa sieben bis acht Millimetern vom Rand des Parketts angebracht. Sobald dieser Schritt abgeschlossen ist, können die Fliesen verlegt werden, wobei ein Abstand von etwa acht Millimetern zum Abschlussprofil eingehalten wird.
Durch den beidseitigen Abstand entsteht automatisch eine Bewegungsfuge, die mit Sprühkork oder Silikon gefüllt wird. Bei diesem Schritt ist es wichtig, dass die Breite und Tiefe der Bewegungsfuge so identisch wie möglich ist. Nachdem die gewählte Masse auf die Bewegungsfuge aufgetragen wurde, kann der Überschuss entfernt und die gesamte Oberfläche geglättet werden.
Nasse Bereiche profitieren von Kork- und Silikonfüllungen in der Bewegungsfuge. Diese Lösung bietet im Laufe der Zeit einen erheblichen Mehrwert, insbesondere beim Übergang von der Küche zum Wohnbereich. In diesem Zusammenhang ist die Form mehr als designfreundlich.

Optisch ansprechende und zeitgemäße Akzente setzen

Durch die Verwendung von Materialien, die im Kontrast zueinander stehen, können auffällige und optisch ansprechende Akzente gesetzt werden. Selbst die einfachsten Einrichtungsgegenstände können ansprechende und ebenso kreativ aussehende Ergebnisse erzielen, wenn du deine eigenen vier Wände auf diese Weise optisch unterteilst.
Wenn zum Beispiel in der Küche eine Marmorfliese verwendet wird, sieht nicht nur sie edel und elegant aus, sondern auch die darin platzierten Möbel. Es sei darauf hingewiesen, dass hochwertige Granitfliesen im Allgemeinen den Ruf haben, ein Allrounder zu sein, und sowohl in Küchen als auch in Wohnzimmern viel kreatives Potenzial entfalten können. Unabhängig davon ist die Pflege von gefliesten Oberflächen ein einfacher und schneller Prozess.
Eine weitere modische Option ist Fischgrätparkett, das derzeit eine Renaissance in privaten Wohnräumen aller Größenordnungen erlebt und in verschiedenen Wohn- und Küchenbereichen eingesetzt wird. Bei dieser Methode werden einzelne Holzstäbe durch Fliesen ersetzt. So entsteht ein einzigartiger Übergang zwischen dem Parkett und den Fliesen. Mit dieser kreativen Idee lassen sich zum Beispiel Modernität und Nostalgie aus den 1960er Jahren verbinden, was einen durchaus ansprechenden Look ergibt.
Die Verlegung ist jedoch sehr aufwändig, daher ist es am besten, Profis für diese zeitraubende Aufgabe zu beauftragen und das Gesamtergebnis zu genießen, sobald es fertig ist.

Eine gerade Fuge verwenden

Für große Einbauküchen oder fast quadratisch gebaute Räume empfiehlt sich ein deutlicher Verlauf der Kanten. Gerade Kanten sind für Kochinseln immer ideal. Außerdem lassen sich so abwechslungsreiche und optisch ansprechende Kontraste zwischen dem Parkettboden und den Fliesen erzielen. Vor allem die Verwendung einer hochwertigen Messingleiste kann die starken Kontraste nachhaltig unterstreichen.
Exotisch veranlagte Menschen können zum Beispiel ein geometrisches Design schaffen, indem sie weiße Fliesen mit einem dunklen Parkettboden kombinieren. Wenn an den Fronten der Schränke keine Griffe angebracht sind und die Kochinsel teilweise aus Granit besteht, bekommt die Küche einen Retro-Charme. Ein rustikaler Parkettboden, der dem französischen Landhausstil entspricht, sorgt aber auch für schöne Abgrenzungen.
Es ist unbedingt notwendig, das Höhenniveau zwischen den Fliesen sowie dem Parkett auszugleichen, bevor du eine solche Kante verlegst. Alternativ dazu eignen sich Mosaikfliesen gut als Übergang in diesem Bereich. In diesem Fall ist es entscheidend, dass die Mosaikfliesen in einem so genannten Mörtelbrett verlegt werden, bevor sie an ihrem endgültigen Platz eingebettet werden.

Hilfe bei Übergängen

Mit ein paar Grundregeln lassen sich Parkett und Fliesen leicht miteinander kombinieren und nahtlose Übergänge in die Gesamtgestaltung einbauen. Eine Skizze mit den Maßen und Besonderheiten des Raumes kann dabei sehr hilfreich sein. Anhand der (konzeptionellen) Zeichnung des Designers lässt sich dann die Menge der verschiedenen Materialien berechnen, die für die praktische Umsetzung benötigt werden.
Eine ausführliche und individuelle Beratung mit dem jeweiligen Hersteller des Parketts und/oder der Fliesen ist immer empfehlenswert, um den bestmöglichen Überblick über die verfügbaren Varianten zu erhalten. Da Parkett mit der Zeit Feuchtigkeit aufnimmt, muss bei der Planung eine Bewegungsfuge berücksichtigt werden.
Spezielle Fugenmasse, Silikon und Sprühkork eignen sich zum Füllen von Bewegungsfugen. Kombinationen aus hellem Parkett, grauen Fliesen und weißen Holzmöbeln haben sich optisch als äußerst attraktiv erwiesen.
Anthrazitfarbene Fliesen ergänzen das eher dunkle Parkett. Passende Möbel im Industriedesign sind schon seit vielen Jahren beliebt. Übergänge können als Blickfang in der Szene genutzt werden. Bei dieser Gestaltungsmöglichkeit sollte jedoch vor allem der Parkettboden so schlicht wie möglich sein. Sonst könnte der Betrachter einen unübersichtlichen Eindruck bekommen und einen ansonsten schönen Raum mit visuellen Reizen überreizen.

Fazit zu Übergängen

Ein Übergang von Fliesen zu Parkett ist nicht nur funktional, sondern kann auch eine stilvolle Ergänzung für kreativ eingerichtete Räume sein. Dem individuellen Geschmack und der persönlichen Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Grundsätzlich ist es entscheidend, sich bei der persönlichen Planung schon im Voraus Gedanken über einige Probleme zu machen, um geeignete Lösungen zu entwickeln.
So sollte der Bewegungsfuge oberste Priorität bei der Machbarkeit eingeräumt werden, damit der Parkettboden genug „Luft zum Atmen“ hat, um sich aufgrund von Feuchtigkeit auszudehnen und nicht nach oben zu wölben. Es gibt eine große Auswahl an verschiedenen Produkten in Bezug auf Material- und Farbkombinationen, die alle das Potenzial haben, bisherige Horizonte zu überschreiten und neue Ideen ins Denken zu bringen.
Wenn du also die oben genannten Tipps befolgst und einige wichtige Merkmale und Eigenschaften berücksichtigst, kannst du erfolgreich und kreativ Übergänge für Parkett und Fliesen gestalten.

FAQ

Was genau ist ein Übergangsprofil und wofür wird es verwendet?

Das einfachste Übergangsprofil dient der optischen Aufwertung, gleicht aber keine vorhandenen Höhenunterschiede aus. Übergangsprofile werden in der Regel verwendet, wenn die Bodenbeläge zweier benachbarter Räume in etwa die gleiche Höhe haben.

Wann und wofür wird ein Anpassungsprofil verwendet?

Ein Anpassungsprofil wird in der Regel verwendet, wenn sich die Höhe zweier benachbarter Bodenbeläge deutlich unterscheidet. Höhenunterschiede von bis zu drei Zentimetern können leicht korrigiert werden. Auf diese Weise können zum Beispiel Stolperfallen beseitigt werden, was zu einer Aufwertung der Bodenfläche führt.